Für viele Menschen war der Fall der Mauer und die Deutsche
Wiedervereinigung ein bewegendes historisches Ereignis. Fünf junge
Menschen aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik erzählen von
ihren persönlichen Erlebnissen, Ängsten, Hoffnungen, Erwartungen und
Zweifel am Übergang zu ihrer neuen Lebenswirklichkeit.
Udo, Bodo, Matthias, Claudia und Susanne sind in der DDR aufgewachsen. Sie
studierten in Potsdam und beteiligten sich 1990 an einem Filmprojekt von
Yola Grimm zur Verständigung zwischen Ost- und Westjugendlichen. Im
Zeichen der (Wende-) Zeit reflektieren sie 1990:
Udo und Bodo waren eineinhalb Jahre Bausoldaten, Matthias wollte als
Pazifist verweigern und wäre ohne die Wende im Staatssicherheitsgefängnis
eingesperrt worden. Die einzige beleuchtete Straße am Abend, nämlich die
Grenze zum Westen, war für Bodo eine Touristenattraktion.
Das Leben im Westen, unerreichbar für einfache DDR-BürgerInnen, wurde von
Susanne aus ihrer damaligen Ostperspektive leichter empfunden als ihre
gegenwärtige Situation. Claudia ist auch skeptisch, sie meinte, es wäre
vielleicht besser, aus den alten und neuen Erfahrungen zu lernen und eine
eigene Republik ("Haus/Neues Forum") aufzubauen. Aber wie landen, in einem
Flugzeug ohne Räder, fragt sich Susanne und sieht ihre
Zukunftsperspektiven eher dunkel.
Das Karussell wird neu aufgebaut, die Gebäude, die unter Denkmalschutz
stehen, sind für die Renovierung vorgesehen. Fasten seat belt - in wenigen
Minuten erreichen wir Deutschland.
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